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BMEL-Werbeverbote sind wissenschaftlich unbegründet

Die Einteilung von Lebensmittel anhand von Nährwertprofilen in gut und schlecht ist wissenschaftlich nicht begründbar.

Das BMEL setzt bei der Übergewichtsprävention auf Werbeverbote und teilt Lebensmittel dafür anhand von Nährwertprofilen in gut und schlecht. Diesem Vorgehen fehlt jede wissenschaftliche Grundlage. Daran ändern auch die jüngsten Anpassungen nichts. Niemand wird davon schlank und der vielfältige Genuss unserer Lebensmittel bleibt auf der Strecke.

Die Zuckerwirtschaft unterstützt die Absicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Kinder besser vor Übergewicht zu schützen. Entscheidend dafür ist es, die Gesamternährung und vor allem die Kalorienbilanz in den Blick zu nehmen. Das macht das BMEL nicht. Stattdessen unterteilt es Lebensmittel in gesund und ungesund, also in gut und schlecht. Weitreichende Werbeverbote sind die Konsequenz dieses realitätsfernen und wissenschaftlich unbegründeten Ansatzes.

Adieu Genuss und Vielfalt

Für die Einteilung der Lebensmittel in gut und schlecht bedient sich das BMEL sogenannter Nährwert- profile, welche in unterschiedlichen Produktkategorien Grenzwerte für einzelne Nährstoffe festlegen. Danach kommen Schokolade, Kuchen, Getränke, Eis und sogar Veggieprodukte auf die Abschussliste, sobald ein Gramm Zucker zugesetzt wurde. 70 % der Lebensmittel hält das Ministerium anhand seiner Kriterien für schlecht. Würde man unsere Lebensmittel generell an die Kriterien des BMEL anpassen, bliebe ein eintöniger Einkaufskorb und Teller übrig.

Ernährung ist wie ein Puzzle – das Gesamtbild zählt

Nährwertprofile für einzelne Produkte entsprechen nicht der Lebenswirklichkeit. Der Mensch isst jeden Tag verschiedene Lebensmittel. Darunter kann sehr wohl eine pikante Bratwurst oder eine rote Grütze sein.

Das ist nicht per se „ungesund“. Erst aus der Summe aller aufgenommenen Lebensmittel ergibt sich ein Gesamtbild, wie ausgewogen sich ein Mensch ernährt. Es kommt nicht darauf an, dass jedes einzelne Lebensmittel alle lebenswichtigen Stoffe liefert. Deshalb ist es Unsinn, einzelne Produkte mit erhobenem Zeigefinger zu moralisieren, wie es die BMEL-Profile machen.

Zu einem gesunden Leben gehören eine ausgewogene Ernährung und Bewegung. Denn entscheidend für das Körpergewicht ist die Kalorienbilanz. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Wer mehr Kalorien aufnimmt als er verbraucht, nimmt zu. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie wir die Kalorienaufnahme senken und ihren Verbrauch z. B. durch mehr Bewegung ankurbeln können. Es ist wichtig, Kinder vor Übergewicht zu schützen. Aber Werbeverbote machen nicht schlank – dafür gibt es keine wissenschaftliche Evidenz.

Das weiß auch die Bundesregierung.