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Anbaufläche so gering wie vor fünf Jahren

Berlin, 8. September 2025 – Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) legt die erste Ernte- und Erzeugungsschätzung für die Zuckerrübenkampagne 2025 vor. Grundlage sind die Proberodungen der Zuckerunternehmen zum 15. August 2025. Diese dienen der Kampagnenplanung für Fabriken und Anbauer im Herbst. Die Ergebnisse werden für Deutschland aggregiert.
Der erwartete Rübenertrag pro Hektar liegt unter dem Vorjahreswert, bleibt aber leicht über dem fünfjährigen Durchschnitt. Deutlich stärker fällt der Rückgang bei der Anbaufläche ins Gewicht: Mit rund 350.000 Hektar ist sie fast 10 % kleiner als im Vorjahr – und so niedrig wie zuletzt im Wirtschaftsjahr 2020/21. Entsprechend dürfte auch die Zuckererzeugung geringer ausfallen als im Vorjahr. Die aktuelle Schätzung geht von 4,4 Mio. Tonnen aus.
Der Rübenanbau in Deutschland steht weiterhin unter erheblichem Druck durch die Krankheiten SBR (Syndrom der niedrigen Zuckergehalte) und Stolbur („Gummirüben“), die durch die Schilf-Glasflügelzikaden übertragen werden. Das betrifft auch Kartoffeln und weitere Gemüsekulturen. Die in diesem Jahr ergriffenen Maßnahmen, insbesondere die Notfallzulassungen, zeigen zwar Wirkung gegen die Zikaden. Dennoch berichten Anbauer von plötzlichen Zusammenbrüchen zuvor gesunder Rübenbestände innerhalb weniger Tage. Die Ursachen werden derzeit analysiert und die Entwicklung genau beobachtet. Schon im Vorjahr mussten die Schätzungen des Zuckergehaltes bis zum Kampagnenstart deutlich nach unten korrigiert werden.
Dr. Stefan Streng, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ), erklärt dazu: „Die Ergebnisse dieser ersten Schätzung sind mit Vorsicht zu betrachten. Zwar zeigen die Notfallzulassungen Wirkung im Kampf gegen die Zikaden, doch bleibt ungewiss, in welchem Umfang sich SBR und Stolbur auf die Ernteergebnisse auswirken werden. Umso wichtiger ist es, bei der Suche nach wirksamen und nachhaltigen Lösungen nicht nachzulassen. Wir setzen auf gemeinsame Anstrengungen der betroffenen Branchen, der Wissenschaft und der Politik. Denn diese Pflanzenkrankheiten bleiben eine Bedrohung für die heimische Lebensmittelversorgung, wenn wir nicht handeln.“
1. Ernte- und Erzeugungsschätzung 2025/2026 vom 15.8. | Kampagnenbilanz 2024/2025 | Fünfjähriger Kampagnendurchschnitt 2020/21 - 2024/25 | ||
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Anbaufläche in ha | 350.146 | 386.154 | 363.454 | |
Rübenertrag in t/ha | 82,6 | 84,7 | 78,5 | |
Rübenanlieferung in t | 28.914.085 | 32.703.651 | 28.577.857 | |
Zuckergehalt in % | 17,2 | 16,33 | 17,13 | |
Zuckererzeugung in t Ww | 4.400.693 | 4.639.435 | 4.275.596 |