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12.03.2024

Zuckerindustrie aktualisiert Roadmap: Klimaneutralität bis 2045 erreichbar, wenn die Politik zeitnah handelt

Berlin, 12.03.2024 – Die Zuckerindustrie hat ihre Roadmap-Studie zur Erreichung der klimaneutralen Zuckerproduktion auf Basis aktueller politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen aktualisiert. Sie bestätigt die Verwendung von eigenen Reststoffen für die Energieversorgung als eine unumgängliche Maßnahme. Für eine Umstellung bis 2045 ist jetzt eine verlässliche politische Rahmensetzung nötig.

Statt 2050 möchte die Bundesregierung bereits 2045 klimaneutral sein, der Kohleausstieg wird vorgezogen, zeitgleich haben sich Energieträger, Investitionsgüter und der CO2-Preis erheblich verteuert. Trotz dieser Entwicklungen wird die deutsche Zuckerindustrie an ihrem Ziel festhalten, Zuckerrüben zukünftig klimaneutral und regional zu verarbeiten. Wie stark sich die veränderten Parameter auf die Ergebnisse der ersten Roadmap-Studie zur Treibhausgasneutralität aus dem Jahr 2020 auswirken, hat die Branche nun ermitteln lassen.

Untersucht wurden mögliche Lösungen, die bis 2045 zu Netto-Null-Emissionen der Produktion führen. Parameter waren dabei die verfügbaren Maßnahmen, die potenzielle Entwicklung der CO2-Emissionen und die Kosten für die Umstellung. Das Ergebnis: Die Nutzung der eigenen Biomasse-Reststoffe – der Rübenschnitzel – als Energieträger ist unabdingbarer Teil der Maßnahmen für die Transformation. Im Vergleich zu anderen Branchen verfügt die Zuckerindustrie aus der Rübenverarbeitung selbst über diese Biomasse.

Eine klimaneutrale Zuckerproduktion bis 2045 ist möglich. Dabei steht die Branche vor enormen Investitionen. Wir möchten eher heute als morgen mit der Umsetzung beginnen, um bis 2045 die Umstellung zu bewältigen. Die Nutzung der eigenen Biomasse-Reststoffe ist dafür essenziell. Wir brauchen jetzt einen verlässlichen politischen Rahmen. Dafür müssen die im letzten Jahr verabschiedeten EU-Richtlinien zur energetischen Biomassenutzung schnell, sicher und 1:1 in nationales Recht umgesetzt werden“, fordert Dr. Lars Gorissen, Vorsitzender des Vereins der Zuckerindustrie.

Als weiterer Lösungsansatz wurde auch eine vollständige Umstellung auf strombasierte Prozesse untersucht. Hierzu wäre nicht nur ein bezahlbarer Strompreis, sondern auch leistungsfähige Netze im ländlichen Räumen erforderlich, damit die Netzstabilität während der Rübenkampagne gewährleistet wäre. Aufwand und die Abhängigkeit wären gegenüber der Umstellung auf eigene Biomasse als Energieträger deutlich höher.

Die aktualisierte Roadmap-Studie können Sie hier herunterladen: zur aktualisierten Roadmap-Studie 2024