Erneuerbare Energien Richtlinie: Positive Signale für klimaneutrale Zuckerproduktion
Berlin, 26. April 2023: Die Zuckerindustrie ist bereit, ihre Fabriken CO2-neutral und unabhängig von fossiler Energie zu betreiben. Die Verwendung von Biogas aus 50 bis 70 Prozent der bei der Zuckergewinnung als Reststoffe anfallenden Rübenschnitzel kann den Energiebedarf der Zuckerfabriken vollständig decken. Damit das gelingt, kommt es vorerst auf die Ausgestaltung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie an, die derzeit auf EU-Ebene finalisiert wird. Nun gibt es positive Signale.
Die Zuckerwirtschaft hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass Rübenschnitzel als klimaneutrale Brennstoffe in der Novellierung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED III) aufgenommen werden. Am Ende des EU-Trilogverfahrens gibt es positive Signale: Reststoffe werden als klimaneutral angesehen. „Wir begrüßen es sehr, dass die Institutionen in Brüssel und den Mitgliedstaaten diese Chance für Rübenschnitzel als Reststoffe eröffnet haben. Die Zuckerindustrie kann damit einen erheblichen Beitrag zum Green Deal und zur Klimaneutralität Deutschlands und der EU leisten“, erklärt Dr. Lars Gorissen, Vorsitzender des Vereins der Zuckerindustrie.
Für die Energieversorgung mit Rübenschnitzeln kommt es in der Schlussphase der Verhandlungen nun auf weitere Einzelheiten an, etwa in der Anrechnung von CO2-Abscheidungen oder bei der energiesteuerlich gleichberechtigten Berücksichtigung von nachhaltigem Biogas.
„Bei der Überführung der Richtlinie in nationales Recht erwarten wir von der Bundesregierung vollen Rückenwind für die Klimaneutralität der Zuckerbranche. Die nationale Biomassestrategie muss die Chancen, die sich aus dieser EU-Richtlinie ergeben, nutzen und Zuckerrübenschnitzel als Reststoff für die Biogaserzeugung anerkennen“, fordert Gorissen. „Nur mit klaren Rahmenbedingungen können unsere Unternehmen die erheblichen notwendigen Investitionen vornehmen und kurzfristig mit der Umstellung beginnen.“