Auf die süße Tour in Hildesheim
Hildesheim
Helmut Bleckwenn führt seinen Hof in der 13. Generation – oder der 12., oder der 14., ganz genau weiß er das auch nicht. Auf jeden Fall besitzt seine Familie den Hof schon sehr lange. Der Anbau von Zuckerrüben kam etwa im Jahr 1880 dazu, vor über 150 Jahren!
„Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben“ – so heißt Antje Schiffers Projekt, das im Zuge der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 mehr Aufmerksamkeit erlang hat und mittlerweile auch durchgeführt wird, obwohl Hildesheim gar keine Kulturhauptstadt geworden ist. Das Projekt selbst gibt es seit schon seit 22 Jahren und beruht auf einem Tauschgeschäft: Bauern filmen sich während ihrer Arbeit und bekommen dafür ein gemaltes Bild ihres Hofs. Helmut Bleckwenn filmt sich und seine Kollegen von Februar bis zur Zuckerrübenernte bei der alltäglichen Arbeit der Landwirte.
zu Gast bei Helmut Bleckwenn
Helmut Bleckwenns Familie betreibt ihren Hof in Garmissen bei Hildesheim schon seit über zwölf Generationen. Die Zuckerrübe wird hier seit über 150 Jahren angebaut.
Für Antje Schiffers ist Helmut Bleckwenns Hof schon der 41. Hof, den sie malt. Herausfordernd für sie ist vor allem das Malen draußen, wenn es heiß und windig ist, eine Woche lang. Aber langweilig wird es dabeinie! Ins Leben gerufen hat sie das Projekt, weil sie findet, dass der ländliche Raum in der Kunst zu wenig abgebildet wird. Ihr war es wichtig, den Personen auf dem Land eine Stimme zu geben.
Die Zuckerrübe bedeutet der Region viel. Hildesheim hatte sich gemeinsam mit der Region beworben, und als die Rübenlaster vorbeigefahren sind war schnell klar - das Symbol muss die Rübe werden.
Mareike Knobloch ist die Projektkoordinatorin der Stadt Hildesheim. Obwohl Hildesheim nicht Kulturhauptstadt geworden ist, liegt es der Stadt doch am Herzen, viele der Kulturprojekte, die sich beworben hatten, zu retten. Die Zuckerrübe spielt in der Region Hildesheim eine große Rolle. Die Rübe ist daher auf dem Cover des Bewerbungsbuchs und ist auf fast allen Plakaten und Bannern zu sehen.
Zum Abschied trinken die vier noch einen Rübenschnaps zusammen – gegen die Aufregung, vor der Aufführung von Helmut Blechwenns Film.